FeldTransFormation360
Das Kompetenz-Modell der Leadership Academy
Das im Rahmen der Leadership Academy verwendete Leadership-Kompetenz-Modell (Modell der FeldTransFormation360) umfasst 4 Quadranten persönlicher Könnerschaft (Personal Mastery), unterteilt in sechzehn Felder. Das grundlegende Modell beschreibt Leadership-Kompetenzen sowohl als Kontinuum zwischen der Sach- und Beziehungsorientierung als auch zwischen der Stabilitäts- und Entwicklungsorientierung und schafft dabei einen sehr konkreten und praxisnahen Zugang zum Forschungsgegenstand.
Im Hinblick auf pädagogische Führung steht der erste Quadrant für „Vernunft“, der zweite für „Strategie“, der dritte für „Gestaltung“ und der vierte für „Identität“. Die Arbeit mit dem Modell eröffnet Führungspersonen eine Einordnung ihres jeweiligen Führungshandelns in das dynamische Gefüge zwischen Dauer und Wechsel sowie Nähe und Distanz, welches die Möglichkeitsräume für das jeweilige Führungshandeln bestimmt. Aufgrund der Einbettung in den jeweiligen Arbeitskontext ergeben sich hierbei ganz unterschiedliche Konstellationen, die hohe Flexibilität und Responsivität im strategischen, gestalterischen, vernünftigen und identitätsstiftenden Alltagshandeln erfordern.
An einem standardisierten Instrument für das Modell wird aktuell in einer Kooperation der Universität Innsbruck (Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung), dem Bundesinstitut BIFIE (Begleitforschung), Salzburg und dem IOS (Institut für Organisationsentwicklung und Systemische Beratung), Hamburg gearbeitet. In der Auswertung der Selbsteinschätzungen bilden sich sowohl allgemeine Entwicklungsbereiche sowie ausgeprägte Stärken und Exzellenzen mit Aussagekraft für die gesamte Großgruppe ab. Die Ergebnisse zeigen, dass das Vorgeben einer Innovations- und Entwicklungsrichtung und das Erzeugen organisationbezogener Leistungsfähigkeit zu den Herausforderungen von Führungspersonen im österreichischen Bildungswesen zählen, die Organisation des Alltags zu den Stärken.
Das Modell der „FeldTransFormation360“ wurde aus differenziertem Erfahrungswissen für die Schulleitungsqualifizierung entwickelt und bereits im Nationalen Bildungsbericht 2016 publiziert. Es deckt ein weites Spektrum eines Kompetenzgefüges von sozialen und situativen Handlungen ab, fügt Aufgaben und Anforderungen an Führungspersonen im Bildungswesen zusammen und zeigt mögliche Wege für eine zukünftige Weiterentwicklung. Kompetenz verweist dabei auf die inhärente Fähigkeit, Wissen und Können zu verbinden, diese frei zu variieren bzw. zu generieren (Schratz, Wiesner, Kemethofer, George, Rauscher, Krenn & Huber, 2015). Das aktuelle Modell ist eine grundlegende Weiterentwicklung der bestehenden Leadership-Kompetenz-Skala (LKS) der Leadership Academy (Schratz & Schley, 2007), welche in Anlehnung an Ulrich, Zenger und Smallwood (2000) erstellt wurde.
Zum Modell der „FeldTransFormation360“ und der Arbeit mit Evidenzen und Daten im Bereich der Schulentwicklung existiert eine Forschungskooperation der Universität Innsbruck, Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung und dem Bundesinstitut BIFIE, Begleitforschung. Die Teilnahme an der Umfrage zur Validierung eines standardisierten Instruments zur Erhebung der sechzehn Felder ist eine bedeutende Unterstützung für die Suche nach wirksamen Indikatoren und Gelingensbedingungen für Schul- und Qualitätsentwicklungsprozesse. In der LEA dienen die Ergebnisse den TeilnehmerInnen vor allem dazu, ihren eigenen persönlich-professionellen Entwicklungsprozess evidenzinformiert zu begleiten.
Literatur
Schley, W., Schratz, M. (2007). Leadership-Kompetenz aufbauen: Zwei Workshopeinheiten. In: Journal für Schulentwicklung, 11. Jg., Heft 1, S. 55-60.
Schratz, M., Wiesner, C., Kemethofer, D., George A. C., Rauscher, E., Krenn, S. & Huber, G. S. (2016). Schulleitung im Wandel: Anforderungen an eine ergebnisorientierte Führungskultur. In M. Bruneforth, F. Eder, K. Krainer, C. Schreiner, A. Seel & C. Spiel (Hrsg.), Nationaler Bildungsbericht Österreich 2015, Band 2: Fokussierte Analysen bildungspolitischer Schwerpunktthemen (S. 221–262). Graz: Leykam.
Ulrich, D., Zenger, J. & Smallwood, N. (2000). Ergebnisorientierte Unternehmensführung.